Sobk (Sebek)

Der »krokodilgestaltige Wassergott Sobk von Ombo« (IV, 734) wird an zwei Stellen erwähnt, zunächst im Zusammenhang mit der Frage, wer wohl die Wasseruhr erfunden hat, mit der die Nachtstunden gemessen werden. Während über die Erfinder der Sonnenuhr, die die Tagesstunden misst, für die Sonnenpriester zu On (und den Erzähler) kein Zweifel besteht, dass es ihre eigenen »Vorgänger« gewesen sind, lässt sich dasselbe hinsichtlich der Wasseruhr weniger sicher sagen, werde aber, so der Erzähler, »wahrscheinlich gemacht« dadurch, dass in der von den Sonnenpriestern von On entwickelten Theologie der »Zusammenschau« der Wassergott Sobk genau genommen »nur Rê mit anderem Namen war und des zum Zeichen die schlangenbewaffnete Scheibe führte« (ebd.).

Josephs Dienstherr Peteprê lässt seinen Verwalter Mont-kaw wissen, dass er vorhat, nachmittags »noch dem Sebek zu huldigen und auf Wasserjagd zu gehen« (IV, 808).

Der als Krokodil oder Mensch mit Krokodilskopf dargestellte Sobk (Sebek, Sobek, Suchos) wurde, wie TM bei Erman gelesen haben dürfte, an mehreren Orten verehrt, darunter in Sais (im Nildelta), im »Seelande des Fajum« (südwestlich von Kairo) und »ganz im Süden in Ombos« (Kom Ombo, nördlich von Assuan). Er war ein »Gott des Wassers«, das »heilige Wesen, das man überall auf dem Nile verehren soll« (Erman, 44 f.).

Über die mit der besonderen Verehrung des Sonnengottes Rê seit der 5. Dynastie zunehmende Neigung zur Gleichsetzung vieler Götter mit Rê fand TM Informationen bei Erman (49 f.), Erman/Ranke (295 f.), Steindorff I (150 f.) u.a. Erman erwägt als denkbare Ursache für diese Entwicklung den Umstand, dass die Pharaonen der 5. Dynastie »von einem Sonnenpriester herstammten« (Erman, 50). Steindorff weist eigens darauf hin, dass den Bildern der mit Rê gleichgesetzten Götter meistens auch »das Abzeichen des Rê, die Sonnenscheibe, um die sich die giftige Uräusschlange windet«, hinzugefügt wurde (Steindorff I, 151). Eine Abbildung (Zeichnung) des Sobk mit  Sonnenscheibe und Uräusschlangen findet sich bei Erman (45, Abb. 34).

Über die Funktionsweise der Wasseruhren zur Messung der Nachtstunden berichten Erman/Ranke (400). Zur Theologie der »Zusammenschau« in Heliopolis vgl. On.

Letzte Änderung: 08.07.2018  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück