Clara (Clärchen)
Ein »liebes, gutes« und »anspruchsloses« Mädchen (6), das nach dem frühen Tod der Eltern mit seinem blinden Bruder Rudolph in der »strengsten, fast klösterlichen Abgeschiedenheit von der übrigen Welt« lebt (7). Sie umsorgt ihren unglücklichen Bruder liebevoll und weiß ihn jedesmal zu trösten, wenn er über seinem Schicksal zu verzweifeln droht. Als sie sich in Pfarrer Eisenhardt verliebt, kämpft sie lange mit sich, ob sie »den Geliebten um des Bruders willen zu opfern« verpflichtet ist (21). Durch einen Zufall erfährt Rudolph von ihrer Liebe. Die Bitte des Paares, mit ihm im Pfarrhaus zu leben, weist er schroff zurück und verlangt, dass die Schwester nach der Hochzeit jede Verbindung zu ihm aufgibt, andernfalls werde er sich umbringen (vgl. 29). Clara heiratet und unterwirft sich notgedrungen der Forderung des Bruders, leidet daran aber so sehr, dass sie schon ein Jahr später, nachdem sie ein Kind tot zur Welt gebracht hat, stirbt. Auf dem Sterbebett bittet sie ihren Bruder um Verzeihung und versöhnt sich und ihren Mann mit ihm (vgl. 36).