Mirambo

Apotheker Gieshüblers »Kohlenprovisor und Faktotum« (10/95), d.h. Gehilfe, der die Öfen im Haus versorgt und darüber hinaus alle möglichen Aufgaben – etwa als Hausdiener, Bote oder Kutscher – versieht. Seinen Namen verdankt er dem »echten Mirambo«, einem »Räuberhauptmann in Afrika… Tanganika-See« (10/94 f.). Mirambo bringt Effi regelmäßig die Modejournale, Blumen und sonstige Aufmerksamkeiten, mit denen Gieshübler sie versorgt. Während des Festes bei Oberförster Ring wird er von einem Pferd getreten und muss in Uvagla bleiben. Gieshüblers Schlitten fährt Innstetten nach Kessin zurück (vgl. 19/182 f.).

Mirambo, eigtl. Mytela Kasanda (ca. 1840-1884), auch ›Napoleon von Afrika‹ genannt, war ein Warlord im Gebiet der Nyamwezi, der um 1870 weite Teile im Binnenland Tanganyikas (heute Tansania) kontrollierte. Fontane kannte seine Geschichte aus Henry Morton Stanleys Buch »Through the Dark Continent« (1878).