Rexin, Bogislaw von
Adeliger Ulanenoffizier, den Botho von Rienäcker bei einem Ausritt im Juli 1878 zufällig trifft und der sich ihm anschließt, um von ihm einen Rat in einer Herzensangelegenheit zu erbitten: Ganz ähnlich wie Botho drei Jahre zuvor liebt er eine Frau niederen Standes, seine »schwarze Jette« (23/173), deren »Natürlichkeit, Schlichtheit und wirkliche Liebe« ihm »zehn Komtessen« aufwiegen (23/174). Er sehnt sich »nach einfachen Formen, nach einer stillen, natürlichen Lebensweise, wo Herz zum Herzen spricht und wo man das Beste hat, was man haben kann, Ehrlichkeit, Liebe, Freiheit« (23/175). Wäre er in Amerika, würde er sie »freiweg heirathen«, hier aber bleibt ihm mit Rücksicht auf seine Familie und seine Stellung im Regiment nur »Mittelkurs«, d.h. »Ehe ohne Ehe« (23/174). Botho rät ihm von diesem Vorhaben eindringlich und mit derselben Begründung ab, die auch seine eigene Entscheidung für die Trennung von Lene bestimmt haben. Rexin habe letztlich nur zwei Möglichkeiten: Breche er mit »Stand und Herkommen und Sitte«, so werde er »über kurz oder lang sich selbst ein Gräuel und eine Last sein«, mache er dagegen seinen »Frieden mit Gesellschaft und Familie«, so werde die Trennung von der Geliebten Schmerz und eine dauerhafte »Trübung« nach sich ziehen, denn »ein Bild, das uns in die Seele gegraben wurde, verblaßt nie ganz wieder«. Vieles sei erlaubt, »nur nicht das, was die Seele trifft, nur nicht Herzen hineinziehen, und wenn's auch blos das eigne wäre« (23/175 f.).