Prinzessin
Prinzessin Maria Eleonore von Dänemark, eine Tante des Königs, unterhält in Kopenhagen im »Prinzessinnen-Palais« ihren kleinen Hofstaat (XII/98), dem Holk als Kammerherr angehört. Die »fast Siebzigjährige« (XVI/133), die sich »bequem« und »mit einer völligen Gleichgültigkeit gegen Eleganz« kleidet (XII/99), ist »noch ganz das Kind des vorigen Jahrhunderts« (XVI/133), an dessen Lebensgewohnheiten und »literarischen Allüren« sie festhält (XVII/143). Gegen die (morganatische) Gattin ihres Neffen, Gräfin Danner, hegt sie eine entschiedene Abneigung und geht Begegnungen mit ihr nach Möglichkeit aus dem Weg (vgl. XXIV/207). Der Brand von Frederiksborg erschüttert sie, bei Holks letzter Audienz sitzt sie »verfallen und zusammengeduckt« unter dem Porträt Christians VIII., »von Prinzessin nicht viel und von esprit-fort keine Spur« (XVIII/245).
Im Roman bezeichnet die Prinzessin sich als »Halbtante« des Königs (XII/100), was auf ihr historisches Vorbild, Luise Charlotte von Dänemark (1789-1864), nicht zutrifft. Luise Charlotte war eine Schwester Christians VIII., mithin eine leibliche Tante Frederiks VII.