Buddenbrook, Gerda
Ehefrau von Thomas, eine geborene Arnoldsen, und Mutter von Hanno Buddenbrook. Gerda und Thomas heiraten 1857 (V, 9.). In der Stadt wird viel über Thomas' ungewöhnliche Braut geredet, aber auch er gilt als »anders«: elegant, fein, etwas prätentiös (301). Thomas äußert zu seiner Schwester, Gerda sei »ein eigenartiges, rätselhaftes, entzückendes Geschöpf« – vielleicht etwas kalt, nur nicht beim Geigenspiel (333). Aus Rücksicht auf die Firma muss sie sich manchen städtischen Gepflogenheiten beugen. 1861 wird der Sohn und Erbe Hanno geboren (VII, 1.). Gerda lebt ganz ihrer Musik und nimmt an den Sorgen der Familie kaum teil. Von ihrer Beziehung zu Hanno, der von Ida Jungmann betreut wird, erfahren wir nichts – bis sich Hanno die Musik erschließt. Er bekommt Unterricht bei Herrn Pfühl, der ihn ernst nimmt und zu kreativem Musikverständnis anregt. Gerdas Ehe ist auf Verständnis, Rücksicht und Schweigen gegründet, heißt es. So schweigt Thomas auch, als Gerda immer mehr Stunden mit dem jungen Leutnant von Throta und der Musik von Wagner verbringt (X, 5., 714).
Nach Thomas' Tod 1876 zieht Gerda mit Hanno und der neuen Haushälterin Clementine in eine kleine Villa vor dem Burgtor (XI, 1.). Als auch Hanno 1877 gestorben ist, kehrt Gerda nach Amsterdam zurück.