Spoelmann, Samuel N.
Amerikanischer Milliardär, der wegen eines Nierenstein-Leidens zur Trinkkur in das Städtchen kommt (›Albrecht II.‹, 164f.). Ihm geht der Ruf sagenhaften Reichtums voraus, er wird als »Leviathan« bezeichnet (ebd. 166f.). Aus der Sicht des ›man‹, d. h. des Volkes und der Presse, werden seine Erscheinung und seine Herkunft geschildert: er wirkt ganz unscheinbar, klein, im mißfarbenen Paletot (›Imma‹, 200).
Sein Vater, deutscher Herkunft, war in Amerika reich geworden, hatte in Bolivien eine Frau von teilweise indianischer Abstammung geheiratet, und der Sohn hatte den Reichtum geerbt und vermehrt (ebd. 205). Aus einer Liebesheirat mit einem armen Mädchen, halb deutsch, halb angelsächsisch, ging die Tochter Imma hervor, die ihren Vater zur Kur begleitet.
Im nächsten Frühjahr, lange nach der Abreise des Patienten, spricht sich herum, dass Spoelmann von der herzoglichen Familie das Lustschloß Delphinenort gekauft hat, für zwei Millionen. Es wird mit »unserem heimischen Handwerksfleiße« renoviert (ebd. 215), und im Herbst treffen die Spoelmanns mit ihrem Gefolge wieder ein.
In gewissem Maß kommen sie ihren »darstellerischen Verpflichtungen« nach (ebd. 219) und lassen sich vom Volk verehren wie die Fürstenfamilie. Man bestaunt den schwarzen Türhüter und lauscht Spoelmanns Orgelspiel (ebd. 217).
Klaus Heinrich lernt ihn als Leidenden kennen, einen kleinen, zierlichen Mann mit halb kahlem Schädel und »kleinen Rundaugen« (ebd. 252). Er teilt dem Prinzen mit, dass er von dessen Beruf nichts halte (ebd. 254), und zeigt ihm dann seine Sammlung von Gläsern. Imma erzählt, dass der Umzug auch mit negativer Stimmung gegen ihren Vater in Amerika zusammenhing und mit dem Makel des indianischen Blutes (ebd. 290f.).
Spoelmann behandelt den Prinzen, der oft ins Haus kommt, zunehmend freundlicher und willigt schließlich auch in die Heirat seiner Tochter mit Klaus Heinrich ein, die ihn 350 Millionen Mark Staatsanleihe (bzw. Schenkung) kostet. Das Land blüht auf.