Berg, Alfons Karlowitsch (Alfons Karlytsch)

Russischer Offizier deutsch-livländischer Herkunft, späterer Ehemann von Vera Rostowa. Er ist Gast bei dem Diner zum Namenstag der Gräfin Rostowa im Sommer 1805, ein »frischer, rosiger Gardeoffizier, tadellos gewaschen, zugeknöpft und gekämmt« (1/I,XV,101) und ein ausgeprägter Egozentriker, der sich an Unterhaltungen nur beteiligt, wenn es um seine persönlichen Belange geht, und dann weitschweifig und mit naivem Eifer von seinen Angelegenheiten redet, ohne Spott oder Desinteresse seiner Gesprächspartner zu bemerken (1/I,XV,102f.).

Anfangs Offizier im Semjonowski-Regiment, ist er schon Ende des Jahres 1805 Kompanieführer im Ismailowski-Regiment und dort viel mit Boris Drubezkoi zusammen. Beide haben im Krieg nicht viel auszustehen, weil die Leibgarden des Kaisers kaum Feindberührung haben (1/III,VII,416). Bei der Schlacht von Austerlitz verletzt er sich leicht an der Hand (1/III,XVII,498) und renommiert damit später in Petersburg so wirkungsvoll, dass er dafür sogar Auszeichnungen erhält (2/III,XI,781).

Nachdem er erfolgreich um Vera Rostowa angehalten hat (2/III,XI,781), erweist er sich als harter Verhandler um die Mitgift seiner Zukünftigen (2/III,XI,784f.). Sein »naiver und gutmütiger Egoismus« (2/III,XI,782), die genaue Beachtung der Verhaltensregeln des Militärs (vgl. 1/III,VII,422) und eine ins Groteske gehende restlose Anpassung an die Lebensgewohnheiten der feinen Gesellschaft (vgl. 2/III,XX-XXI) sind die Schlüssel seiner Karriere. 1812 ist er bereits Oberst und trägt den Wladimir- und Annenorden (3/III,XVI,458).

An einer Stelle wird Berg mit dem Vornamen Adolf (statt Alfons) versehen (2/III,XX,819).