Fürst, Der
Ein Reitunfall in unmittelbarer Nähe führt den zwanzigjährigen Fürsten in das Haus Tilmann Hicketiers, wo der Verletzte von Thekla, der Schwester Hicketiers, medizinisch versorgt wird.
Aus dieser zufälligen Begegnung entwickelt sich später zwischen den beiden ein amouröses Abenteuer. Beim Verlassen der Wohnung entdeckt der Fürst den von seinem Vater gestifteten goldenen Liederkranz, eine Trophäe, den das Gesangsquartett um Tilmann Hicketier schon zweimal erfolgreich ersungen hat. Mit Nachdruck spornt er Hicketier, Krey und Wolke an, den bevorstehenden Sängerwettstreit erneut zu gewinnen.
Mittels einer brieflichen Verabredung durch den Fürsten kommt es zu einem heimlichen, nächtlichen Rendezvous mit Thekla, wobei der Fürst, in schwarzen Mantel gehüllt, seine vom Fenster herabschauende Angebetete umwirbt, indem er romantische Literaturhelden parodiert, bis Thekla schließlich in Umkehrung des traditionellen Komödienklischees über eine Leiter nach ›unten‹ steigt und das Liebespaar unter stürmischer Umarmung in einem Schuppen verschwindet.
Ein zweites Mal treffen sich die Verliebten, diesmal aber unter veränderten Vorzeichen. Auf Anordnung ihres Bruders Tilmann Hicketier ist Thekla inzwischen die Braut des Beamten Heinrich Krey geworden und muss sich daher zwingen, den Verlockungen ihres fürstlichen Märchenprinzen zu widerstehen. Dennoch gesteht sie dem Fürsten beim Abschied ihre Zuneigung und bestätigt ihm, dass die Affäre ihr ein »unvergeßliches Glück« bescherte (V, 1, S. 544).