La Condamine
Der Leiter der Jesuitenmission, Pater Zea, erzählt Humboldt und Bonpland die Geschichte von La Condamine, Bouguer und Godin, die vor Jahrzehnten von der Akademie der Wissenschaften in Paris nach Südamerika ausgesandt worden waren, »um die Meridianlänge des Äquators festzustellen.« (115) Obwohl die Expedition sich alle Mühe gegeben hatte, genau und korrekt zu arbeiten, stimmten die Messergebnisse nie überein, was zu Streitigkeiten unter den drei Forschern führte. Bouguer und Godin verschwanden daraufhin im Urwald. »La Condamine habe es am längsten ausgehalten. Acht Jahre im Wald, beschützt von nur einer Handvoll fieberkranker Soldaten.« Auf dem Rückweg − er wurde von der Akademie zurückbeordert − fertigte er Karten an und kategorisierte Menschen und Tiere, außerdem benannte er den Amazonas, auf dem er vier Monate gereist war. Er fand auch die Verbindung zwischen Amazonas und Orinoko, die vor ihm bereits Aguirre entdeckt hatte und deren Existenz schließlich von Humboldt bewiesen wird. Zurück in Paris, habe er nie wieder von den Seltsamkeiten gesprochen, die er im Urwald erlebt habe.
Charles-Marie de La Condamine (1701-1774)