Wipp, Alzibiades Baron von

Liebhaber von Lotharios Gattin Lätitia, später neuer Herr von Ponto. Er ist »sehr groß und nicht so wohl schlank gewachsen als spindeldürr« (402). Sein ganzes Äußeres erscheint Murr als »Prototypus der letzten Mode«, wenn auch ein wenig übertrieben, so dass er etwas »seltsames, abenteuerliches [sic]« an sich hat (402). Dazu trägt er ein »kleines sehr dünnes Röhrchen mit einer stählernen Krücke« (402).

Er vergisst einen seiner »pomeranzfarbnen« Handschuhe bei seiner Geliebten Lätitia Lothario. Der Pudel Ponto findet und apportiert ihn ihrem Ehemann, Professor Lothario. Der stellt den Baron zur Rede, rennt aber davon, ohne »des sichtlich betretenen Barons Antwort abzuwarten« (390).

Von dem Pudel, der bald darauf heimatlos und zerzaust bei ihm auftaucht, ist er zwar nicht besonders angetan, duldet ihn aber bei sich, zunächst ohne ihn zu erkennen. Erst als er bemerkt, dass es sich hier um den ehemaligen Hund des Ehepaars Lothario handelt, wendet sich für Ponto das Blatt: Der Baron gibt ihm den Auftrag, kleine Liebesbriefe hin und her zu tragen und bei den so verabredeten Schäferstündchen Wache zu halten. Außerdem darf Ponto nun bei ihm im Schlafzimmer nächtigen und erzählt Murr, dass er und der Baron »viel zu harmonisch miteinander schnarchen, um beim plötzlichen Erwachen zu wissen wer geschnarcht hat« (399). Der Baron lässt dem Pudel morgens Kaffee mit Sahne servieren und spielt mit ihm.

Auch pflegt er die Leute auf der Straße zu beobachten, und wenn das ihn langweilt, übt er sich darin, in ein »kleines eingebröckeltes Loch« im Pflaster vor seinem Fenster zu spucken (399).