Kühlemann, Herr
Landgerichtsrat Kühlemann, ein Freund des alten Buck, ist Mitglied des Reichstags für die Liberalen. Assessor Jadassohn bezeichnet ihn als »Umstürzler« (110). Als Richter am Netziger Gericht muss er auch am Prozess gegen den Fabrikanten Lauer mitwirken. »Er hätte Lauer lieber freigesprochen, die anderen Richter haben ihn überstimmt« (261). Kühlemann ist alt und krank und hat für sein beträchtliches Vermögen keine Erben. Schon zu seinen Lebzeiten hoffen viele in Netzig darauf, bei seinem Tode am Erbe beteiligt zu werden. Auf dem Harmonieball weiß Bürgermeister Scheffelweis zu berichten, dass Kühlemann die Stadt als Erben eingesetzt habe, worauf sogleich ein Disput über die Verwendung des Geldes entsteht: Scheffelweis hat die Absicht, ein Säuglingsheim zu bauen, Diederich möchte eine »nationale« Verwendung des Erbes sicherstellen, Pastor Zillich hofft auf den Bau einer neuen Kirche. Als Kühlemann stirbt, hinterlässt er der Stadt 600.000 Mark, die für den Bau des Kaiser-Wilhelm-Denkmals eingesetzt werden.