Karagina, Julie
Tochter der Fürstin Karagina, später Ehefrau von Boris Drubezkoi, Jugendfreundin von Prinzessin Marja, mit der sie in Briefwechsel steht und deren Vater, Fürst Nikolai, sie spöttisch »Héloise« (nach Rousseaus »Julie oder die neue Héloise«) nennt (1/I,XXII,154). Sie begleitet ihre Mutter bei dem Besuch der Gräfin Rostowa, bei dem sie Nikolai zu Sonjas Kummer schöne Augen macht (1/I,IX,73). Einige Jahre später (1810) ist sie durch den Tod ihrer Brüder zu einer der reichsten Partien in Moskau geworden und wird von zahlreichen Männern umworben (2/V,II,945f.), obwohl sie inzwischen 27 Jahre alt und »ausgesprochen hässlich« ist, was ihr selbst entgeht (2/V,V,961). Sie gibt sich gern als eine vom Leben enttäuschte Frau (2/V,V,962), eine Attitüde, die die Bewerber, darunter auch Boris Drubezkoi, mit wehmütigen Versen und melancholischen Gesprächen bedienen (2/V,V,963f.). Sie wünscht sich eine Verbindung mit Boris Drubezkoi, muss aber lange auf seinen Antrag warten, weil sie ihn eigentlich abstößt. Schließlich nutzt sie das Auftauchen eines neuen Bewerbers, Anatole Kuragins, um ihn zu dem entscheidenden Schritt zu bewegen (2/V,V,966f.).