Michail Nikanoritsch (Onkel)
Ein entfernter Verwandter der Rostows, der auf dem Otradnoje benachbarten Gut Michailowka in bescheidenen Verhältnissen lebt, ein »frischer, gutaussehender alter Herr mit großem grauen Schnurrbart«, der fast jede Äußerung mit der Wendung »Klare Sache hopp!« beginnt oder beendet (2/IV,IV,869). Er schließt sich der Rostowschen Jagdgesellschaft vom 15. September 1810 mit seinen Hunden und einigen Reitern an. Bei der Jagd auf einen Hasen übertrumpft sein Hund Rugai, ein gewöhnlicher Jagdhund, Nikolai Rostows Milka und Ilagins Jorsa und gibt seinem Besitzer damit willkommenen Anlass, über die »Tausendrubelhunde« zu spotten (2/IV,VI,889).
Nach der Jagd lädt er die Geschwister Nikolai, Natascha und Petja in sein Haus ein (2/IV,VII,890), in dem sich die Gäste, obwohl es eher ärmlich eingerichtet und nicht sehr sauber ist, sofort wohlfühlen. Grund dafür ist – neben der guten Bewirtung der Haushälterin und Geliebten des Onkels, Anissja Fjodorowna, dem Balalaika-Spiel des Kutschers Mitka und dem Gitarrenspiel des Hausherrn selbst – augenscheinlich die Atmosphäre einfachen Lebensglücks, das der Alte in diesem Haus genießt. Im Gouvernement hat er den Ruf eines »Sonderlings von gänzlich uneigennütziger und edler Gesinnung«, der häufig als Schlichter in familiären Streitigkeiten oder Testamentsvollstrecker angerufen und zum Richter gewählt wird (2/IV,VII,895).