Valer

Liebt Juliane aufrichtig und rechnet mit Chrysanders Einverständnis zu ihrer Heirat. Als dieser Juliane ihres Erbes wegen mit seinem Sohn Damis verlobt, versucht Valer, Vater und Sohn umzustimmen und appelliert an beider Mitgefühl, Vernunft und Gerechtigkeitssinn. Allerdings behandelt man ihn abschätzig und bagatellisiert seine Lage. Charakterstärke zeigt Valer darin, Damis, den früheren Freund, auf die Lächerlichkeit und Durchschaubarkeit seines Verhaltens hinzuweisen, ohne ihn bloßzustellen.

Er bespricht sich mit Lisette (II,2), hat aber selbst keine Ideen, wie er seinen Wünschen näherkommen könnte, und überlässt alles Lisette. Vor ihrer List mit dem gefälschten Brief schreckt er zurück (II, 2; II, 15), verspricht ihr aber dennoch, ihr eine Aussteuer zu zahlen, wenn sie erfolgreich sein sollte (II,2; LM I, 311). Erst am Ende trägt er aktiv zur Lösung bei, indem er Chrysander mit dem Argument überzeugt, Juliane werde ihm ihr Erbe freiwillig überlassen, und unterstreicht damit erneut die Aufrichtigkeit seiner Liebe: »Ich habe Julianen geliebt, da sie zu nichts Hoffnung hatte. Ich liebe sie auch noch, ohne die geringste eigennützige Absicht« (III, 18; LM I, 370).