Weiszand, Dmitri W.
Soziologe an der Columbia University in New York, gebürtiger Pole.
135-137 Er lädt Gesine und Marie Cresspahl am 2. Oktober 1967 zum Essen in das tschechische Restaurant »U Svatého Václava« ein. – Seine Geschichte: Geboren in Ostpolen, das durch den deutsch-russischen Nichtangriffspakt von 1939 an die Sowjetunion fiel. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion fällt er den Deutschen in die Hände und überlebt mehrere Konzentrationslager. Nach dem Krieg ausgewandert in die USA. Ist jetzt (1967) »in seinen Vierzigern«.
145 Drei Tage später schreibt Gesine Cresspahl an D.E.: »Am Montag lud uns D. W. zu den Tschechen ein, und ich gebe dir recht, immer von neuem verwechselt er die Person mit der staatlichen Herkunft. Für ihn bin ich Deutschland, das vorige und die beiden jetzigen, für ihn habe ich manchmal kein Gesicht am Kopf sondern nationales Pigment, ihm bin ich verantwortlich für die westdeutsche Bundesbahn und für die westdeutschen Nazis. Es ist aber nicht Mangel an Hygiene, aus dem ich an seinen Tisch gehe, du mit deiner Hygiene. Ich möchte wissen was er außer dem von mir will.«
323 Wohnt an der 110. Straße.
466 Bei den Absprachen mit de Rosny über das tschechoslowakische Projekt am 16. Dezember 1967 fällt Gesine ein, dass Weiszand an dem Abend im tschechischen Restaurant versucht hat, ihr Einzelheiten über das tschechoslowakische Projekt zu entlocken.
658-662 Bei einem Treffen am 30. Januar 1968 versucht Weiszand noch einmal, sie über das tschechoslowakische Projekt auszuholen; Gesine gibt ihm die von de Rosny vorformulierte Antwort (vgl. 466).
680-683 Als Gesine de Rosny über Weiszands Fragen informiert, stellt sich heraus, dass de Rosny davon schon weiß und Weiszand sie offenbar in de Rosnys Auftrag auf die Probe stellen sollte. Dass Weiszand im Auftrag der Sowjets agiert, wie D.E. in einem Telefongespräch mutmaßt, hält Gesine für ausgeschlossen.
793 Weiszand hat Mrs. Ferwalter erzählt, Gesine habe ein Verhältnis mit de Rosny und sei deshalb befördert worden. Das erfährt Gesine am 28. Februar 1968 von Mrs. Ferwalter selbst, die ihr auch berichtet, dass Weiszand vor etwa drei Monate begonnen habe, »solche Gespräche« mit ihr zu führen.
876 Am 16. März 1968 trifft Gesine ihn beim Jour fixe der Gräfin Seydlitz und drückt ihr sein Erstaunen darüber aus, »ihr in diesem Abbild einer verrottenden Gesellschaft zu begegnen«.
1340 Am 11. Juni 1968 erzählt Marie: »Dmitri Weiszand wollte wissen, ob ich mitfahre nach Prag.«
Vgl. auch 492.