Maulbeerbaum
Vom Maulbeerbaum ist im Roman nahezu ausschließlich im Zusammenhang mit Rahels Grab an einer Mauer am Wegesrand kurz vor Beth-Lachem die Rede. »Ein sehr alter, großenteils hohler Maulbeerbaum neigte seinen Stamm, von aufeinandergestellten Steinen gestützt, über den Weg. Hier ritt man eben vorbei, als Rahel ohnmächtig vom Tiere sank« (IV, 385). Hier kommt sie mit Benjamin nieder und stirbt wenig später. Jaakob lässt sie an der Mauer begraben (IV, 385-389).
Auf seinem Weg zu den Brüdern nach Schekem besucht Joseph das Grab der Mutter. Während er »an dem Stein, den man einst am Wege aufgerichtet, seine Gebete und Libationen darbrachte«, wartet seine Eselin Hulda im Schatten unter dem »gestützten Maulbeerbaum« (IV, 532).
Später, in Ägypten, verblüfft er seinen Bruder Benjamin – noch unerkannt – mit der genauen Kenntnis des Grabes. »Da sind Ackerfeldchen zwischen dem Steingeröll und sind Weinhügel rechter Hand und eine Mauer davor, ohne Mörtel gebaut. Und an der Mauer wächst ein Maulbeerbaum, alt schon und hohl zum Teil, dessen sich neigenden Stamm man mit Steinen gestützt hat. Deutlicher hat nie einer einen Baum gesehen, als ich den Maulbeerbaum sehe, und wie der Morgenwind spielt in seinem Laube. Neben dem Baum aber ist das Grab und der Stein, den sie dort aufgestellt zum Gedenken« (V, 1661).
Abb.: Schwarze Maulbeere (Morus nigra) aus Amédée Masclef: Atlas des Plantes de France utiles, nuisibles et ornamentales. Paris 1891, Tafel 288. Bildquelle: WikimediaCommons.