Tiamat (Tiâmat)
Die Urgestalt der mesopotamischen Mythologie erscheint im Roman in ihrer kosmogonischen Rolle als der »Chaoswurm« oder »Chaosdrache«, der von Mardug besiegt wird (IV, 181, 429 f.).
Sumerisch-babylonischer Kosmogonie zufolge ist ›Tiamat‹ das Salzwassermeer, das ebenso wie das Süßwassermeer Apsû vor der Erschaffung von Himmel und Erde existierte (Meissner II, 104) und dessen göttliche Hypostase die schon vor Anu anzusiedelnde Ur-Göttin Tiamat ist, Gattin des Apsû (II, 13, 16, 45 u.ö.). Von dem Tod ihres Gatten Apsû und ihrem erfolglosen Kampf gegen Mardug erzählt das babylonische Weltschöpfungsepos »Enuma elisch«, über das Meissner (II, 104-107), Jeremias I (9-14) und Ungnad (5 f., 25-52) berichten.