St. Arnaud, Pierre von
Ehemann Céciles, Oberst a.D., ein »starker Fünfziger« (1/5). Sein »scharfer und beinah stechender Blick« (1/6) fällt dem Erzähler gleich zu Beginn ins Auge, ebenso »ein Zug von Herbheit, Trotz und Eigenwillen«, der den anfänglichen Eindruck von »Aufmerksamkeit und Theilnahme« im Umgang mit seiner Frau schmälert (1/8). Gordon, der das Paar während eines Urlaubs im Harz kennenlernt und sich erinnert gehört zu haben, dass St. Arnaud ein »brillanter und bewährter Offizier« gewesen ist, rätselt über die Gründe seines vorzeitigen Ausscheidens aus der Armee (2/15), die er (wie auch der Leser) erst spät durch einen Brief seiner Schwester Clothilde erfährt: Kurz nach seiner Verlobung mit Cécile hatte St. Arnaud einen Stabsoffizier, der ihm die Einwände seines Offiziercorps gegen dieses Verlöbnis überbracht hatte, zum Duell gefordert und getötet, musste daraufhin eine neunmonatige Festungshaft antreten und den Dienst quittieren (vgl. 21/171). Seine danach erfolgte Eheschließung ist nach Rosa Hexels Überzeugung weniger der Liebe als einer Mischung aus »Rechthaberei, Dünkel und Eigensinn« geschuldet (21/168). »In Wahrheit ist er«, so Rosa, »ein alter Garçon geblieben, voll Egoismus und Launen« (21/168). Er vernachlässigt seine Frau und verbringt seine Abende in seinem Club beim Spiel (vgl. 9/152 f.). Das zunehmend vertrauter werdende Verhältnis zwischen Cécile und Gordon berührt ihn nicht (vgl. 19/153). Und auch Gordons beleidigendes Verhalten gegen Cécile schließlich empört ihn nicht um Céciles willen, sondern trifft ihn »an seiner empfindlichsten, wenn nicht an seiner einzig empfindlichen Stelle, in seinem Stolz«, weil es die »Furcht vor ihm, dem Manne der Determiniertheiten«, vermissen lässt (27/207). Ohne Rücksicht auf seine Frau fordert er Gordon zum Duell und tötet ihn. Um einer erneuten Festungshaft zu entgehen, reist er unmittelbar danach an die französische Riviera und fordert Cécile in einem Brief auf nachzukommen. Cécile aber nimmt sich das Leben.