Koseleger

Superintendent der Grafschaft in Quaden-Hennersdorf und damit Lorenzens Vorgesetzter. Er hat »immer ein paar Anekdoten auf der Pfanne« (17/191) und bringt mit einer dieser Geschichten Dubslav dazu, für die Konservativen zu kandidieren (vgl. ebd.). Ansonsten ist er aber nicht sehr beliebt. Er hat ein »Konsistorialratskinn« (19/214), gepflegte Hände und »solche weichen Finger und auf dem vierten einen großen Ring« (41/430). Für Dubslav ist Koseleger »wie 'ne Baisertorte, süß, aber ungesund« (19/213). Der Superintendent habe »keine glückliche Hand«, und Lorenzen erklärt, diese Bedenken »leider einigermaßen« zu teilen (19/212).

Koseleger ist »Weltmann« (37/386) und schwärmt »für alles Fremde« (27/305). Er fühlt sich zu Höherem berufen, als Superintendent in der Provinz zu sein (vgl. z.B. 16/189 f. und 18/207), und deshalb in Quaden-Hennersdorf »deplaciert« (19/213). Dubslav sieht darin jedoch nur »Eitelkeit und Größenwahn« (19/214). Auf Lorenzens Vermutung, dass Koseleger es noch weit bringen wird, reagiert Dubslav mit der Warnung, dass der Superintendent sich sodann als »Scheiterhaufenmann comme il faut« erweisen und Lorenzen sein erstes Opfer sein werde (ebd.). In der Tat steht die streng religiöse Ermyntrud Katzler als einzige in engerem Kontakt mit Koseleger, und beiden sind Dubslavs Liberalität und Lorenzens neue Ideen ein Dorn im Auge.