Krola, Adolar
Ehemaliger Opernsänger, »Hausfreund« der Treibels seit fünfzehn Jahren, wofür ihn »sein gutes Aeußere, seine gute Stimme und sein gutes Vermögen« qualifizieren (3/27). Letzteres verdankt er seiner Ehe mit einer »Millionärstochter« und war wohl der Grund dafür, dass er der Bühne kurz nach der Eheschließung den Abschied gab. Er gilt allgemein als ein »sehr liebenswürdiger Mann, was er vor manchem seiner ehemaligen Collegen ebenso sehr voraus hatte, wie die mehr als gesicherte Finanzlage« (ebd.).
Auf den Treibelschen Diners gibt er stets dieselben drei Stücke zum Besten, »vollkommen virtuos, aber mit einer gewissen, absichtlichen Klapprigkeit« (4/50), und ist froh, wenn keine Zugaben verlangt werden. Er begleitet die mehr und weniger gesangsbegabten Damen der Gesellschaft mit einer »Mischung von Wohlwollen und Ironie« (4/53) am Klavier, denn obwohl seine Kunstansprüche seit seinem Abschied von der Bühne beständig gewachsen sind, nimmt er die dilettantischen Kunstübungen der Damen von der heiteren Seite. »Von Genuß konnte keine Rede für ihn sein, nur von Amüsement, und weil er einen angeborenen Sinn für das Heitere hatte, durfte man sagen, sein Vergnügen stand jedesmal dann auf der Höhe, wenn seine Freundin Jenny Treibel, wie sie das liebte, durch Vortrag einiger Lieder den Schluß der musikalischen Soirée machte« (4/53).
Zur Landpartie nach Halensee bringt er ein Männerquartett mit, zwei junge Kaufleute und »zwei Referendare von der Potsdamer Regierung« (9/129), die der Ausflugsgesellschaft einige Ständchen bringen (vgl. 10/130, 137).
Auf Corinnas und Marcells Hochzeitsfest singt Krola zu später Stunde auf Wilibald Schmidts Wunsch dessen einstiges Liebeslied für Jenny (vgl. 16/221 f.).