Goschin, Graf
Ein über siebzigjähriger, etwas ungehobelt wirkender polnischer Graf, den Mathilde in Woldenstein auf dem Silvesterball kennengelernt hat. Am Neujahrstag lädt er sie zu einer Schlittenfahrt auf dem zugefrorenen Schwanenteich und Fluss ein. Statt den kranken Hugo nach Hause zu bringen, nimmt Mathilde die Einladung an, denn der Graf »war der reichste und angesehenste Mann der ganzen Gegend« (14/104). Graf Goschin ist »encha[n]tiert« und findet Gefallen an der jungen Frau (ebd.), die er – allerdings erfolglos – mit seinem Geplauder über das freizügige und erfreulich wenig preußische Berlin zu unterhalten versucht. Der Graf ist es auch, der nach einem Blick auf den kranken Hugo der Landrätin schon am Tage der Schlittenfahrt prophezeit: »Woldenstein kann sich nach einem neuen Burgemeister umsehn.« (14/107) Auf Hugos Beerdigung schiebt er alles auf den Arzt, dann wieder erklärt er, »er hab es schon am Neujahrstage gewußt« (15/112). Nach dem Tod ihres Mannes bietet er Mathilde eine Stelle als Hausdame bei sich an, »natürlich mit Gehalt«, wie sie im Brief an die Mutter betont (15/113).