Maruschka
Älteste »Dienerin und Freundin« Obadja Hornbostels, die ihren Dienst in der Hauswirtschaft und Küche altersbedingt nur noch eingeschränkt versieht (19/155). Sie ist Polin und Katholikin und fährt »alle Jahre zweimal zur Beichte nach Denver« (21/166). Ihren »eigentlichen Namen« kennt niemand. Sie wurde als Kind in Danzig elternlos aufgefunden und in ein Krankenhaus gebracht, in dem sie nach ihrer Genesung jahrelang gearbeitet hat, bevor sie von Obadja Hornbostel aufgenommen wurde und ein halbes Jahr später mit ihm und seiner Familie nach Amerika ging (vgl. 24/193). »Anhänglichkeit und Treue waren allezeit ihre Tugenden gewesen und in ihren jungen Jahren auch Fleiß und wirtschaftliches Geschick.« (24/194) Inzwischen ist sie 60 Jahre alt und nachlässig geworden. »Un peu de cochon«, urteilt L’Hermite (22/183), der ihr von seiner Reise nach Galveston Süßigkeiten mitbringt (vgl. 24/196). Ihre »Geistesarmut« wird »nur noch von der Unfähigkeit sich auszudrücken übertroffen«, aber Obadja ist nach dem Vermuten des Erzählers der Ansicht, »daß Maruschka zu den Auserwählten gehöre, die nicht um ihres Glaubens, wohl aber (wie Totto) um ihrer Einfalt willen selig werden« (24/194). Dass sie als Katholikin in Obadjas Haus lebt, stößt bei einigen Gemeindemitgliedern auf Kritik (vgl. 25/212).