Bonnivant, Alceste
Schauspielerin, die am Silvesterabend auf Schloss Guse einige Szenen aus »Guillaume Tell« von Lemierre zum Besten gibt. Gräfin Amelie kennt sie von Rheinsberg her, die Damen haben sich seit 22 Jahren nicht gesehen. Demoiselle Alceste »vereinigte in sich die Liebenswürdigkeiten ihres Standes und ihrer Nation«, ist sehr »groß, sehr stark und sehr asthmatisch, von fast kupferfarbenem Teint« und in eine abgetragene schwarze Seidenrobe gehüllt; ihre kleinen, schwarzen, »größte Herzensgüte verrathenden« Augen und ihre Aufgeschlossenheit für »alles Heitere und Schelmische« machen ihre wenig attraktive äußere Erscheinung wett, und ihre »Anfälle von Künstlerwürde« mit sogleich nachfolgender »Selbstpersiflirung« geben Anlass zu »herzlichster Erheiterung« (II, 19/339). Drosselstein und Bamme liegen ihr schon nach einer halben Stunde zu Füßen. Für ihre Darbietung erntet sie einen »Beifallssturm« (vgl. II, 19/351).