Schildknapp, Rüdiger
Leverkühn lernt ihn im Leipziger Bohème-Café Central kennen. Ein sehr gutaussehender, humoristischer Schlesier ohne Geld, Übersetzer von Beruf, ein durchaus sympathischer »Blender« und »Krippenreiter«. Der Erzähler charakterisiert ihn als Mann des Möglichen statt des Wirklichen, dessen Lieblingswendung »man sollte« sei (XX, 235, 243 ff.). Er wahrt seine Unabhängigkeit, indem er sich Freunden und Gastgebern gegenüber undankbar und unzuverlässig zeigt. Frauen lieben ihn, aber auch hier bleibt er beim Möglichen. Er hat dieselbe Augenfarbe wie Adrian: grau-blau-grün mit hellen Punkten. So nennt ihn der Erzähler oft den »Gleichäugigen«.
Adrian kann mit ihm lachen. Schildknapp folgt ihm nach München, sie machen Ausflüge in die bayerische Umgebung, 1911-13 sind sie zusammen in Palestrina. Anfang 1925 nimmt er an einem Winterausflug mit Adrian, Marie Godeau und den Freunden teil (XL).
Als Adrian Rudi Schwerdtfeger und Marie Godeau verloren hat, unterhält Schildknapp ihn gern mit komischen Geschichten, z.B. von leidvollen Erfahrungen mit Zahnärzten (XLIII). – Am Ende wohnt er Adrians Begräbnis in Oberweiler 1940 bei, mit andern Freunden und Freundinnen.