Mieze (Emilie Parsunke, Sonja, Marie)
Als sie Franz Biberkopf kennenlernt, wird sie Sonja genannt, ein Name, den ihr Eva gegeben hat. Da Franz den Namen nicht mag, schlägt er Marie vor und nennt sie von da an Mieze. Ihr richtiger Name ist Emilie Parsunke (257). Sie wurde am 12. Juni 1908 geboren und stammt aus Bernau (383). Ihr Vater ist Straßenbahnschaffner. Sie hat zwei Geschwister. Ihre Mutter hatte die Familie verlassen, weshalb Mieze einen Großteil ihrer Aufgaben übernehmen musste (378). Abends fährt sie manchmal nach Berlin, um zu tanzen und sich zu amüsieren. Beim Ausgehen lernt sie Männer kennen, die sich bald zu ihrer Einnahmequelle entwickeln.
Als sie bei einer Razzia von der Polizei festgenommen wird, lernt sie Eva kennen, die sie später Franz vorstellt. Der ist sofort von ihr begeistert: »Sie ist eine kleine Person, sieht im weißen, leichten Kleidchen mit bloßen Armen wie ein Schulmädchen aus« (256), und »im Bett, da ist sie sanft wie eine Feder, jedesmal so ruhig und zart und glücklich wie zuerst« (258). Franz akzeptiert schnell, dass sie durch Prostitution den Hauptteil des gemeinsamen Einkommens erzielt. Evas Wunsch nach einem Kind von Franz löst bei ihr heftige Gefühle für die Freundin aus. Sie bedeckt Eva mit Küssen, wird aber von ihr zurückgewiesen (276).
Mieze versucht, Franz zu beschützen, und da er ihr nichts erzählt, versucht sie alleine herauszufinden, woher seine Probleme kommen. Um seinen Umgang kennenzulernen, geht sie mit Matter maskiert zu einem Ball der Pums-Leute, bei dem Reinhold sie trotz der Maske erkennt. Er überredet Matter, ein Treffen mit ihr in Freienwalde zu arrangieren. Beim zweiten Ausflug der drei nach Freienwalde am 1. September bringt Reinhold sie um, nachdem sie seine Annäherungsversuche zurückgewiesen hat (353). Sie ist eine der Personen, die Franz in seiner Vision, die ihm zur Einsicht verhilft, erscheinen.