Benzoni, Angela

Die uneheliche Tochter der Rätin Benzon und des Fürsten Irenäus sowie heimliche Gattin des späteren Priesters Cyprianus. Fürst Irenäus ließ sie als kleines Kind mit einer alten Frau namens Magdala Sigrun nach Neapel bringen, um die Affäre am Sieghartshof zu vertuschen. Ihr Unterhalt, den er halbjährlich anweisen ließ, wurde von einem Bankier verwaltet, der den Eltern regelmäßig Bericht über das Wohlergehen des Mädchens abstattete. Schon vor geraumer Zeit musste er sie aber als vermisst melden (339).

Von Pater Cyprianus erfährt Kreisler, wie es ihr in Neapel ergangen ist. Denn dieser hatte sich als junger Mann – nach einigem Zutun der Kinderfrau Magdala – in das Mädchen verliebt, dessen Anblick ihm immer noch »der leuchtende Himmel aller Schönheit« zu sein scheint (449). Sie, »keusch und rein wie Schnee«, erwiderte seine Liebe und die beiden heirateten heimlich (451).

Sein Bruder Hektor kam der heimlichen Ehe seines Bruders auf die Spur. Er verliebte sich auf den ersten Blick in die Schöne, und schnell »loderte das Feuer« der Eifersucht zwischen den Brüdern (450). Hektor versuchte, seinen Bruder zu töten, der vor diesem Anschlag aus Eifersucht wiederum Angela vergiftet hatte. Angela starb in Hektors Armen, während Cyprianus den Stich durch sein Herz überlebte und deshalb kirchlicherseits zum Wunder erklärt wurde.

Das geheimnisvolle Amulett, mit dem Kreisler sowohl Hektor als auch Cyprianus im Laufe der Geschichte mehrmals schockiert, enthält ein Bild von ihr und kleine Zettelchen, die die Brüder als Beweise ihres »doppelten Mordes« fürchten (454).