Hechingen, Adolf

Adolf Hechingen ist der Ehemann von Hans Karls ehemaliger Geliebter Antoinette, den Hans Karl 1915 im Feld in den Karpaten kennen und als anständigen, braven Mann schätzen gelernt hat (vgl. XII, 18). Crescence und Stani bezeichnen ihn als »öden Dummkopf« und »Pedanten« (XII, 33), als »unelegant« und ›schwerfällig‹ (XII, 40). In Hans Karls Augen ist er »ein innerlich vornehmer Kerl« und der »geborene Ehemann«, weil er in seinem »Attachement« an Antoinette »eine höhere Notwendigkeit« erkennt (XII, 40). In Szene I, 15 nimmt Hans Karl ein Telefonat von Hechingen entgegen, in dem er ihm verspricht, auf der Soirée auf seine Frau einzuwirken, damit sie zu Hechingen zurückkehrt. Für Hechingen, der im Vorsaal des Altenwylschen Anwesens ungeduldig auf das Ergebnis wartet (vgl. Szene II, 2), ist Hans Karl Seelenverwandter und Therapeut: »Sehr oft spricht er etwas aus, was ich im gleichen Augenblick mir gedacht habe« (XII, 110). »Ich lege Gewicht darauf klarzustellen, daß ich ohne ihn einfach aus meiner verworrenen Lebenssituation nicht herausgefunden hätte« (XII, 111). Nachdem Hechingen sich Mut angetrunken und in einen galanten Liebhaber verwandelt hat, versichert er seiner Frau seine uneingeschränkte Liebe und sein Verständnis für ihren Freiheitsdrang, dessen »ihre bizarre, phantasievolle Natur bedarf« (ebd.). Seine von diesem Auftritt entnervte Frau weist ihn ab. Auch der gewünschte Austausch mit Hans Karl scheitert schließlich, weil dieser ihn nach seiner Verlobung mit Helene abwimmelt und ihm höflich das Ende ihrer Freundschaft mitteilt (vgl. XII, 140).