Neubrandenburg (Nigenbramborg, Nigen Bramborg)
Stadt in Mecklenburg am Nordende des Tollensesees.
633 Im Frühjahr 1938 fahren Lisbeth, Heinrich und die fünfjährige Gesine mit dem Zug nach Podejuch zu den Paepckes. In Neubrandenburg, wo der Zug 5 Minuten hält, kauft Cresspahl seiner Tochter eine Limonade.
947 In Neubrandenburg wurden ein Schneider und seine Frau, die vorbeiziehenden Kriegsgefangenen Wasser gereicht hatten, von der SS abgeholt.
1192 Auf ihrer Flucht aus Pommern kommen Jakob Abs und seine Mutter Marie Abs durch Neubrandenburg.
1288 Bei Neubrandenburg, »vier Kilometer vom Stargarder Tor«, liegt das Lager Fünfeichen, in dem Heinrich Cresspahl von den Sowjets interniert wird. Viele Mitgefangene glauben irrtümlich, im KZ Neubrandenburg zu sein.
1291 Ein Neuzugang im Lager Fünfeichen »erzählte als ein Kriegsverbrechen, daß die Sowjets die Stadt Neubrandenburg in Brand geschossen hätten [...]. Cresspahl sagte da nichts von der verweigerten Kapitulation der Stadt und mühte sich in Gedanken an einer Zeichnung des abgeräumten Rathauses, eines niedlichen Kästchens mit einem Dachreiterchen von Turm in der Dachmitte, indem da sine Buort utsach, as wenn dat vor langen Johrn ut ne Wihnachtspoppenschachtel namen wir un wir up den Markt von de Vödderstadt Nigenbramborg henstellt, dat Magistrat und Börgerschaft dor en beten mit spelen will.« [indem seine Bauart so aussah, als ob es vor langen Jahren aus einer Weihnachtspuppenschachtel genommen und auf den Markt der Vorstadt Neubrandenburg hingestellt worden wäre, damit Magistrat und Bürgerschaft damit ein bißchen spielen sollen.]
Vgl. auch 1280. 1297. 1527. 1597. 1633. 1666. 1795. 1797. 1837.
Bei dem im Text gelegentlich erwähnten KZ Neubrandenburg (1280) handelt es sich nicht um Fünfeichen, sondern vermutlich um eines der beiden in bzw. bei Neubrandenburg gelegenen Außenlager des KZ Ravensbrück. Eines lag in der Ihlenfelder Vorstadt, das andere sog. Waldbau-Lager in einem Waldgebiet zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz. – Der niederdeutsche Passus S. 1291 f. ist ein Zitat aus dem 1. Kapitel von Fritz Reuters Roman »Dörchläuchting«.