Per-Sopd (Per-Sopdu)
Per-Sopd, das ›Haus des Sopdu‹, ist die erste ägyptische Stadt, die Joseph nach seinem »Eintritt in Scheol« (IV, 720) kennenlernt. Per-Sopd ist die ›urheilige‹ Hauptstadt (IV, 721) des Gaus Arabia, des 20. unterägyptischen Gaus, dem auch das Land Gosen zugehört, in dem Joseph später Vater und Brüder ansiedeln wird (IV, 720).
Die Stadt ist »eng verbaut, unverhältnismäßig hoch ummauert«, zudem »arm an Leben«, denn sie hat kaum Einwohner: Die Beamten Pharaos und die Priesterschaft des Gaugottes Sopdu stellen beinahe die ganze Einwohnerschaft (IV, 722 f.). Überall riecht es aufdringlich nach Gewürznelken, dem Lieblingsgewürz des Gottes (IV, 723).
Die Priesterschaft Sopdus ist verbittert über den Bedeutungsverlust ihres vom Reichsgott Amun ›beiseitegedrängten‹ Gottes, über den Niedergang ihrer Stadt wie über den politischen und kulturellen Geltungsverlust Unterägyptens und den Aufstieg Oberägyptens (IV, 723-725).
Die Ismaeliter »ehrten diese Empfindlichkeit und pflichteten ihr händlerisch bei; sie erhöhten auch noch ihre Darbringung durch einige Brote und Krüge Biers und erwiesen dem beiseitegedrängten Sopd alle Aufmerksamkeit, ehe sie weiterzogen nach Per-Bastet, das ganz in der Nähe war« (IV, 725).
Vgl. Karte von Ägypten. – Der arabische Name des Ortes lautet Saft el-Henneh (auch Saft el-Henna oder Saft el-Hinna). Er entspricht dem griechischen Phakusa.