Sutech

Der um Jaakobs Tochter Dina freiende Sichem beruft sich auf Sutech, um seine Bereitschaft, sich beschneiden zu lassen, nachdrücklich zu bekräftigen: »Beim Sutech, nein, das biete wirklich gar keine Schwierigkeit!« (IV, 172) Als dann wenig später die älteren Jaakobssöhne über ihn und die Einwohner von Schekem herfallen, hört man entsetzte Rufe: »Wehe! Nicht Menschen sind das! In unserer Mitte ist Sutech! Der ruhmreiche Baal ist in allen ihren Gliedern!« (IV, 181)

Sutech ist eigentlich nur eine Namensform des ägyptischen Set; TM greift hier Informationen seiner Gewährsleute Erman und Breasted auf, denen zufolge die unter dem Namen Sutech verehrte Gottheit eine Verschmelzung des ägyptischen Set mit einem kanaanäischen Baal war, der insbesondere von den im östlichen Nildelta residierenden Hyksos verehrt wurde, jenen Fremdherrschern, die, vermutlich aus dem palästinensischen Raum stammend, weite Teile Ägyptens während der sog. Zweiten Zwischenzeit (ca. 1648-1550 v. Chr.) beherrschten (vgl. Erman 104, 149; Breasted 152). Dass man in dem unter ägyptischer Besatzung stehenden Schekem den Namen Sutech kennt, ist vor diesem Hintergrund ebenso plausibel wie der Umstand, dass man ihn mit einem ›ruhmreichen Baal‹ gleichsetzt. – Das Wehgeschrei der Einwohner selbst ist, worauf die Kommentatoren der GKFA hinweisen, Zitat aus dem ägyptischen »Gedicht von der Kadesch-Schlacht«, der Schlacht Ramses' II. gegen die Hethiter bei Kadesch im Jahr 1274 v. Chr. (vgl. Kommentar I, 630).

Letzte Änderung: 09.07.2018  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück