König von Preußen
Bei der Militärparade auf dem Tempelhofer Feld, von der es heißt, dass der König sie anlässlich seines Besuches in Berlin veranstalte (vgl. 8/71), tritt er selbst nicht in Erscheinung, sondern erst, als Josephine von Carayon ihn aufsucht, um ihn um Hilfe zu bitten. Zuvor von seinem Generaladjutanten Köckritz in den höchsten Tönen gelobt, begeht er schon mit den ersten Worten, die er an Frau von Carayon richtet, einen Fauxpas: »Erinnre Kinderball ... schöne Tochter ... Damals ...« (16/135) Auch im Gespräch mit Schach spricht er einen abgehackten Militärjargon, in dem kaum ein vollständiger Satz vorkommt: »Spiele nicht gern den Moralisten und Splitterrichter; mir verhaßt; auch meine Verirrungen. Aber in Verirrungen nicht stecken bleiben; wieder gut machen.« (17/137) Er stellt Schach vor die Wahl, entweder Victoire zu heiraten oder den Dienst in der Armee zu quittieren (vgl. ebd.). Nach dieser einseitigen Unterredung schickt er Schach zur Königin, die ihn aus einer »Frauenlaune« heraus ebenfalls zu sehen wünsche (17/138), und bestätigt damit das Bild des liebenden, seiner Frau ergebenen Ehemanns, das Köckritz zuvor von ihm gezeichnet hat (vgl. 16/134)
Es handelt sich um Friedrich Wilhelm III., König von Preußen (1770-1840). Im Roman wird sein Name nicht genannt.