Nostitz

Adliger Leutnant, Regimentskamarad von Schach und Alvensleben, der, »trotzdem er aus dem Sächsischen stammte« (3/22), aufgrund seiner enormen Körpergröße in das Elite-Regiment Gensdarmes aufgenommen wurde, »mit einem verbliebenen kleinen Reste von Antagonismus mittlerweile längst fertig geworden« ist und sich großer Beliebtheit erfreut (3/23). Nostitz ist ein »tollkühner Reiter und ein noch tollkühnerer Kour- und Schuldenmacher« (3/23), was möglicherweise der Grund dafür ist, dass Prinz Louis ihn sich als Adjutanten ausgewählt hat. Nostitz ist es, der zu Beginn des Romans das Verhältnis zwischen Schach und Josephine von Carayon als ein »ziemlich vorgeschrittenes« (3/24) bezeichnet und über ihre künftige Verbindung spekuliert. Im Unterschied zu Schach und Alvensleben macht Nostitz bei der Organisation und Durchführung der von Zieten angeregten Schlittenfahrt mit und übernimmt die Rolle der Katharina von Bora. Wie Sander und Alvensleben ist Nostitz Gast bei der Hochzeit von Victoire und Schach.

Das historische Vorbild für die Figur war der spätere russische Generalleutnant und Generaladjutant Johann Karl Georg von Nostitz (1781-1838). Das Buch »Aus Karls von Nostitz Leben und Briefwechsel« (1848) war für Fontane eine der Quellen bei der Abfassung des Romans (vgl. Kommentar, S. 212 und zur Entstehungsgeschichte im Allgemeinen S. 182-189).