Agnes
Enkelin der alten Buschen, das uneheliche Kind von Buschens Tochter Karline. Agnes ist ca. 10 Jahre alt, hat blondes wirres Haar und ist, wie Dubslav bemerkt, »ein hübsches Kind« (23/268). Als er krank ist, lässt er sie kommen, weil er darauf rechnet, dass seine Schwester Adelheid sich durch ihre Gegenwart beleidigt fühlen und abreisen wird (vgl. 39/414-420). Tatsächlich sind schon die roten Kniestrümpfe, die Agnes strickt und trägt, für Adelheid »ein Zeichen« (39/418). Ermyntrud Katzler sieht für Agnes einen Platz in dem geplanten Heim »für verwahrloste Kinder« vor (42/441), und auch Dubslav selbst vermutet, dass das Kind früher oder später nach seiner Mutter geraten wird (39/422). Agnes bleibt für mehrere Wochen auf Stechlin, strickt, schaut Bilderbücher an oder spielt mit den Exponaten aus Dubslavs ›Museum‹, die er ihr hat bringen lassen, damit sie sich nicht langweilt. Sie verbringt »glückliche Tage«, und Dubslav erfreut sich an ihrem Anblick, aber »auf die Dauer [war es] doch nicht viel was andres, als ob ein Goldlack am Fenster gestanden oder ein Zeisig gezwitschert hätte« (40/425 f.). Dass ihr Aufenthalt im herrschaftlichen Hause nicht von Dauer ist, weiß auch Agnes, denn nach Dubslav Tod bricht sie in der Kirche in Tränen aus und sagt: »Nu is allens ut; nu möt ick ook weg.« (43/450) Armgards Idee, sich des Kindes anzunehmen, widerspricht Woldemar mit der Begründung, dass man ›solche Kinder‹, »ganz im Gegensatz zur Pädagogenschablone«, am besten sich selbst überlasse (45/459).