Hedwig
Nichte von Hartwig, die bei ihrem Onkel wohnt, wenn sie »mal wieder ohne Stellung« ist, denn sie wechselt sehr häufig die Arbeitgeber (12/137). Sie ist ungefähr 24 Jahre alt und sehr hübsch, hat kastanienbraune Locken, ist »immer sehr sauber gekleidet und von heiter-übermütigem Gesichtsausdruck« (14/171). Die Hausbesitzerin, Frau Schickedanz, beschwert sich nicht über Hedwigs zeitweiligen Aufenthalt im Haus, da sie »ein heiteres, quickes und sehr anstelliges Ding« ist und immer viel zu erzählen hat (12/137). Die Berichte aus den herrschaftlichen Häusern, in denen Hedwig immer nur für kurze Zeit bleibt, interessieren auch Frau Imme sehr. Aus ihren Gesprächen mit Hedwig geht hervor, dass nicht zuletzt die Attraktivität der jungen Frau für Probleme mit den Dienstherren bzw. deren Ehefrauen sorgt (vgl. 14/172 und 33/345). Hedwig selbst gibt zu, dass es ihr nicht recht ist, wenn »einer einen gar nicht ansieht« (14/172). Als Woldemar und Armgard nach Stechlin umziehen und Hedwig als Kammerjungfer mitnehmen, prophezeit Melusine ihr, »da draußen« nicht mehr »›Ankratz‹« zu haben, »als Ihnen schließlich doch vielleicht lieb ist« (46/461).