Moscheles, Dr.
Ein in Brünn geborener junger Arzt aus Berlin, den Dr. Sponholz zu seiner Vertretung engagiert. Sponholz hält ihn für »sehr gescheit« und hat fachlich großes Vertrauen zu ihm (37/381). Dubslav allerdings ist der junge Arzt gleich bei der ersten Visite unsympathisch, und von seinen politischen Auslassungen beim zweiten Besuch, die eine Nähe zur sozialdemokratischen Partei erkennen lassen, ist Dubslav erst recht »wenig angenehm berührt« (38/393). Vor diesem Hintergrund ist ihm auch die rote Krawatte des Doktors verdächtig, und Engelkes Einwand, dass schwarze Käfer drin seien, lässt er nicht gelten: »Ja, die sind drin, aber ganz kleine. Das machen sie so, damit es nicht jeder gleich merkt, wes Geistes Kind so einer ist, und wohin er eigentlich gehört.« (38/394) Dubslav erklärt rundheraus, dass er Dr. Moscheles nicht mag und weist Engelke an, ihn nicht mehr vorzulassen. Dr. Moscheles ist sehr aufgebracht, als Engelke ihm wenige Tage später sagt, sein Herr sei nicht da. Diese offensichtliche Lüge bestärkt den jungen Arzt »in seinen durchaus ablehnenden Anschauungen über den derzeitigen Gesellschaftszustand«, er wünscht sich einen »Generalkladderadatsch, Krach, tabula rasa« (ebd.). Dubslav bereut später seinen Eigensinn, kann sich aber nicht überwinden, Moscheles rufen zu lassen, und wendet sich deshalb an die Buschen (vgl. 38/395).