Munk, Hildegard
Die jüngere Schwester Helene Treibels, die diese gern mit Leopold Treibel verheiratet sähe, weshalb sie ihre Schwiegermutter zu einer Einladung Hildegards bewegen möchte (vgl. 8/106). Jenny Treibel, die der Standesdünkel der Munks verdrießt (vgl. 10/149), hält gar nichts von einer solchen Verbindung (vgl. 8/97 f.). Wenn sie bedenke, dass Hildegard, die »schon als Backfisch von geradezu ridiküler Ueberheblichkeit« gewesen sei, die Dünkelhaftigkeit ihrer Schwester noch übertreffe, so habe sie »an einer Hamburger Schwiegertochter aus dem Hause Munk gerade genug« (10/143). Nach Leopolds heimlicher Verlobung mit Corinna aber ändert sie schlagartig ihre Ansicht und lädt Hildegard nach Berlin ein.
Hildegard, eine »Schönheit« mit dem »chic einer Lady« (8/107), folgt der Einladung umgehend und bemüht sich, wohl auf Anraten ihrer Mutter, um »Unterdrückung alles Hamburgischen und Achtung vor Berliner Empfindlichkeiten« (14/192). Als Treibel die Nachricht von Corinnas Verlobung mit Marcell Wedderkopp bringt, küsst sie ihn »so stürmisch«, dass klar ist: »Dieser Tag bedeutete zwei Verlobungen« (16/217).