Treibel, Lizzi
Tochter von Otto und Helene Treibel, ein etwa sieben Jahre altes blondhaariges Mädchen, das von seiner Mutter einer strengen »Mustererziehung« nach »Hamburger Tradition« unterworfen wird (8/101). Was davon zu halten ist, stellt der alte Treibel unmissverständlich klar, wenn er Lizzis Erziehung mit der Abrichtung eines Hündchens vergleicht: »Immer an einer Strippe, die die Mutter in Händen hält, und wenn ‘mal ein Perlhuhn kommt und das Lizzichen fort will, dann gibt es auch einen Klaps, aber einen ganz, ganz kleinen, und der Unterschied ist bloß, daß Lizzi keinen Blaff thut« (9/126). Dass Lizzi ein »Engel« sei, wie Fräulein Honig bemerkt (9/126), mag er nicht gelten lassen und nimmt diese Bemerkung, auf die stets weiße Kleidung seiner Enkelin und den Sauberkeitswahn ihrer Mutter anspielend, zum Anlass, Lizzis Erziehung als ganz auf Äußerlichkeiten gerichtete zu charakterisieren: »wenn der Engel weiter nichts ist als ein Wasch-Engel und die Fleckenlosigkeit der Seele nach dem Seifenconsum berechnet und die ganze Reinheit des werdenden Menschen auf die Weißheit seiner Strümpfe gestellt wird, so erfüllt mich dies mit einem leisen Grauen.« (9/127)