Asperg, Egon Graf von
Neffe Graf Petöfys und Gräfin Judiths, Sohn ihrer verstorbenen Schwester Eveline. Er begleitet Franziska nach ihrem ersten Besuch bei der Gräfin heim und stellt in Oeslau den Kontakt zwischen ihr und der Gräfin wieder her (vgl. 5/44). Bei seinem Besuch auf Schloss Arpa unternimmt er mit ihr Ausritte und beginnt sich für sie zu interessieren. Er erkennt bald, dass ihr kühles Auftreten Fassade ist und die Aufgabe, vor die sie die Ehe mit Petöfy stellt, über ihre Kraft geht (vgl. 26/172 f.). Nach der Liebesnacht mit ihr verhält er sich ähnlich befangen wie sie, schwankt zwischen »weiter treiben oder Rückzug« (30/196) und wird ganz buchstäblich von seinem schlechten Gewissen verfolgt (vgl. 30/198). Der kleine Ring, den sie ihm geschenkt hat und den er unter einem anderen Ring verborgen trägt, verrät ihn schließlich (vgl. 32/209). Wie er die nachfolgenden Ereignisse, den Freitod seines Onkels und Franziskas Rückkehr nach Schloss Arpa aufnimmt, erfährt man nicht. Ob Gräfin Judiths Frage an Franziska, ob sie Egon heiraten werde, seine Wünsche spiegelt, bleibt unklar. Franziska ihrerseits beantwortet diese Frage mit einem klaren Nein. Die Rückfrage, ob Egon die Herbheit, die in dieser Antwort liege, verdient habe, verneint sie freilich ebenfalls: »Aber wir sind allemal hart gegen Die, die schuld sind an unserer Schuld. Und um so härter, je schuldiger wir uns selber fühlen.« (35/224)