Hornbostel, Ruth
Tochter von Obadja und Schwester von Tobias Hornbostel, ein knapp sechzehnjähriges Mädchen, »un ange«, wie L’Hermite sie nennt (18/149). Ihr unschuldiges, heiteres Wesen und glockenreiner Gesang bezaubern L’Hermite ebenso wie Lehnert Menz, der sie nicht ansehen kann, »ohne an die Lilien auf dem Felde zu denken« (21/170). Wie ein »Lichtstrahl« kommt sie ihm vor, und er ist überzeugt, dass sein Leben anders verlaufen wäre, wenn ihm »ein solches Licht geleuchtet hätte, ja, wenn er nur gewußt hätte, daß es Erscheinungen wie diese gäbe« (20/165). Ihr Gesang löst in ihm ein religiöses Erweckungserlebnis aus, in dessen Folge er der mennonitischen Glaubensgemeinde beitritt. Als sie von einer Schlange gebissen wird, rettet er ihr das Leben. Am Weihnachtsfest bittet er ihren Vater um ihre Hand. Obwohl er sich ihr selbst nie erklärt, spürt und erwidert sie seine Liebe und ist glücklich, als der Vater seine baldige Einwilligung andeutet (32/264). Wenig später erfüllt sich L’Hermites Voraussage, dass beide nicht zusammenkommen werden (vgl. 32/267): Lehnert verunglückt tödlich.