Stöhr, Karoline
Patientin im »Berghof«, die am gleichen Tisch wie Ziemßen und Castorp die Mahlzeiten einnimmt. Sie ist eine in jeder Beziehung ungebildete Musikergattin aus Cannstadt, die mit Überzeugung Fremdwörter und Redensarten verwechselt (III, 70; IV, 229 ff.). Hans Castorp leidet unter ihr: »Karoline Stöhr war entsetzlich. Sie sagte ›Agonje‹ statt Todeskampf, ›insolvent‹, wenn sie jemandem Frechheit zum Vorwurf machte.« (V, 451 ff.). Sie zeigt eine »stockdumme Selbstgefälligkeit« (IV, 230) und ergötzt sich an allerlei erotischen Verhältnissen im Haus (III, 116f.), womit Herr Settembrini sie gerne neckt (IV, 230f.). Frau Stöhr nimmt an Dr. Krokowskis spiritistischen Sitzungen teil, wo sie sich ängstlich-albern benimmt.
Das Modell bei Katia Mann hieß Frau Plür, vgl. Kommentar.