Schweigestill, Else
Leverkühn und Schildknapp lernen sie kennen, als sie auf einer Fahrrad-Wanderung 1911 in Pfeiffering bei Waldshut auf ihrem Hof Rast machen (XXIII). Der Erzähler hat sie schon im vierten Kapitel vorgestellt, wo er sie als »eine auch schon zu Jahren gekommene, allenfalls etwas überstattliche, aber reinproportionierte, geweckte, energisch zugreifende Frau« beschreibt (IV, 44). Frau Schweigestill zeigt den Wanderern Haus und Hof, ein ehemaliges Klostergut; sie und ihr Mann Max sind »Eltern«, denen Adrians vergleichbar.
Ihrem Namen zum Trotz, erweist Else Schweigestill sich als bayrisch-beredt und erzählt von den schwierigen Gästen, die sie im Lauf der Zeit beherbergt hat: den melancholischen Kunstmaler, die verwirrte Baronin und das Münchner »Fräulein«, das hier ein Kind gebar und bald danach in Davos starb. Ihnen allen ist sie mit »Verständnis« begegnet, denn die »dunklen Seiten« des Lebens seien ihr vertraut (XXIII, 301).
Adrian äußert sich nie über die genaue Entsprechung des Anwesens in Pfeiffering zu dem seiner Eltern in Buchel, die sich auf Weiher, Berg, den Hofhund und auch die Familie bezieht, die einen älteren Sohn Gereon und eine Tochter Clementine hat. Die Stelle des zweiten Sohnes nimmt Adrian ein. 1913 zieht er in das Haus der Schweigestills zu der Frau, die nicht dazu neigt, sich zu wundern; er bleibt für 18 Jahre (XXVI).
Auch Frau Rodde zieht 1916 nach Pfeiffering, in ein schlichtes Häuschen in der Nähe des Hofes (XXXII). Max Schweigestill stirbt Ende 1926 fast gleichzeitig mit Adrians Vater, mit 75 Jahren (XLIII).