Caroline
Die bürgerliche Geliebte des schwedischen Grafen vor dessen Ehe mit der Gräfin. Sie hat zwei Kinder von ihm, Mariane und Carlson. Der Graf hatte sie heiraten wollen, aber der Hof hatte ihnen die Heiratserlaubnis verwehrt. Als die Gräfin Caroline kennenlernt, gibt er ihr deren Abschiedsbrief zu lesen, in dem sie großmütig auf ihn verzichtete. Die junge Gräfin ist beeindruckt. Caroline wird nach Livland geschickt und angemessen materiell versorgt.
Die beiden Frauen sehen sich Jahre später wieder, als die Gräfin mit Herrn R** aus Schweden flieht, weil sie nach dem (vermeintlichen) Tod des Grafen von dem Prinzen von S** verfolgt wird. Sie sucht Caroline in Livland auf und stellt dabei fest, dass Caroline eine gebildete Leserin ist und viele fremdsprachige Bücher besitzt. Caroline gibt ihr ihren inzwischen fast 13-jährigen Sohn Carlson mit nach Amsterdam und will bald nachfolgen, weil sie einen Bruder in Amsterdam habe, in dessen Obhut sie einst ihre Tochter Mariane gegeben habe, die aber gestorben sei (30), was sich später als Fehlinformation herausstellt.
Es dauert Jahre, bis Caroline nach Holland kommt, inzwischen hat ihr Sohn Carlson Mariane geheiratet, ohne zu ahnen, dass sie seine Schwester ist. Sie haben eine Tochter.
Erst als Carolines verschollener Bruder Andreas aus Ostindien zurückkehrt, klärt sich alles auf: Er erkennt in Mariane die ihm anvertraute Tochter seiner Schwester. In der Folge geht Carlson zur Armee und sein Tod wird gemeldet, Mariane heiratet seinen Freund Dormund, erfährt, dass dieser Carlson umgebracht hat, und stirbt ebenfalls.
Caroline trägt all dies mit Fassung, sie akzeptiert das Verhängnis und findet Beistand »vermutlich« in der Religion (58) – sie »verherrlicht ihr Unglück durch Standhaftigkeit«, heißt es in barocker Wendung (59). In der Folge lebt sie mit der Gräfin und Herrn R**. Herr R** schreibt ein Buch über das Thema.