Haus, das
Das Haus des Eckhoff-Hofes, ein großes Altländer Fachwerkhaus, führt ein Eigenleben, so Vera Eckhoffs »Kinderglaube«, für den sie sich bei Tag schämt, der ihr aber bei Nacht ganz plausibel erscheint (281): Es rächt sich für Eingriffe in seine seit Jahrhunderten bestehende Form und Ausstattung mit »Blut und Scherben« (36) oder gar mit dem Tod wie dem von Ida Eckhoff (37). Deshalb rühren sie und Karl Eckhoff das Haus nicht mehr an und lassen es verfallen (37). Auch will es Vera in den Nächten scheinen, als berge es in seinen Mauern die Geräusche und Stimmen von Generationen, darunter besonders den Lärm der jahrelangen Kämpfe zwischen Ida Eckhoff und Hildegard von Kamcke, den sie nachts noch zu hören meint und der sie nicht schlafen lässt (14f.). Und es scheint ihr, als wolle dieses Haus sie »herauswürgen und ausspucken« (41), wogegen sie sich mit aller Kraft wehrt (42). Nach Anne Hoves und Leons Einzug scheint der Bann allmählich zu weichen, Vera legt nun doch Hand an das Haus und beginnt es mit Annes und Carsten Drewes Hilfe zu renovieren. Das Haus »hielt still unter den Hammerschlägen«, und Vera kann wieder den Gedanken zulassen, dass es »vielleicht nicht mehr sein könnte als ein Haus« (281). Am Ende wird sie vielleicht sagen können, was am Giebel in halb verwitterter Inschrift zu lesen steht: »Dit Huus is mien un doch nich mien, de no mi kummt, nennt't ok noch sien.« (7)