Effinger, Bertha

Sechstes und jüngstes Kind des Uhrmachers Mathias Effinger und seiner Frau Minna, geboren 1868, gestorben 1942. Schwester von Benno, Karl, Paul, Helene und Willy Effinger. Sie heiratet spät, mit 36 Jahren, einen »alten Schlemihl«, über den sie sich beständig ärgert (396) und der früh stirbt (544). Nach dem Tod der Eltern bleibt sie allein im Elternhaus in Kragsheim. 1933 versucht Paul vergebens, sie zu einem Umzug nach Berlin oder Neckargründen zu ihrer Schwester Helene zu bewegen (866). In der Pogromnacht 1938 muss sie mitansehen, wie die Kragsheimer Synagoge zerstört wird, und findet bei ihrer Rückkehr das Elternhaus ausgeraubt und verwüstet vor (875). Mit Hilfe der Wirtsleute vom »Gläsernen Himmel«, in dem der alte Effinger einst Stammgast war, flieht sie zu ihrer Schwester nach Neckargründen, aber auch dort liegt alles in Scherben (876). Sie kommt bei ihrem Bruder Paul in Berlin unter (877). Von dort wird sie 1942 zusammen mit Paul, Klärchen und Eugenie Goldschmidt deportiert (882).