Effinger, Karl
Zweitältester Sohn des Uhrmachers Mathias Effinger und seiner Frau Minna, geboren 1861, gestorben 1932. Bruder von Benno, Paul, Helene, Willy und Bertha Effinger, Ehemann von Annette Oppner, Vater von James, Herbert, Marianne und Erwin Effinger, Großvater von Susi und Emmanuel Effinger.
Ende der siebziger Jahre absolviert Karl eine Banklehre in Berlin (13) und findet eine Anstellung bei Zink & Brettschneider, die allerdings 1885 in Konkurs gehen. Arbeitslos geworden, kauft er sich mit 10.000 Mark als Teilhaber in die Schraubenfabrik seines Bruders Paul ein, die durch sein Geld vor der drohenden Insolvenz bewahrt wird (69). Er versteht allerdings wenig von Betriebswirtschaft (92).
Er hat ein Verhältnis mit der Näherin Käte Winkel, das er nach seiner Verlobung mit Annette Oppner im Oktober 1885 beendet (128). Nach der Heirat kann er sich dank der monatlichen Rente seiner Frau einen aufwendigen Lebensstil leisten. In der Firma übernimmt er den Verkauf und reist dafür durch Europa. Er hat guten Erfolg, macht dabei allerdings zu Pauls Missfallen auch »enorme Spesen« (196).
Karl ist ein begeisterter Anhänger des technischen Fortschritts, macht sich wenig Gedanken um politische Ereignisse, genießt seinen Wohlstand und führt, anders als sein Bruder Paul, ein sorgloses, immer heiteres Leben. Er stirbt, wie er gelebt hat: Ein Schlaganfall (815) überrascht den »glücklichen Mann« vor seinem Ankleidespiegel beim Umkleiden für einen Theaterbesuch (817).