Rande

Fischerdorf und Ostseebad mit Steilküste bei Jerichow, in der DDR »Seebad der Werktätigen« (382).

8 Am 20. August 1967 schreibt Gesine Cresspahl einen Brief an die Gemeindeverwaltung von Rande mit der Bitte um Auskunft, »wie viele Sommergäste jüdischen Glaubens vor dem Jahr 1933 in Rande gezählt wurden«. Die Antwort erfolgt am 24.11.1967 (vgl. 382-385).

32 Rande war »schon am Anfang des Jahrhunderts reich genug für Grand Hotels, Erbgroßherzog, Stadt Hamburg«, und Jerichow »war eine Station geblieben auf dem Weg nach Rande«.

579-580 Im September 1937, einen Monat vor dem Prozess gegen Hagemeister und Warning, fährt Lisbeth Cresspahl heimlich nach Rande und schwimmt in selbstmörderischer Absicht weit hinaus. Fischer Stahlbom zieht sie aus dem Wasser.

711 Während der Bauarbeiten am Flugplatz Jerichow Nord von 1935 bis 1938 sind die Hotels in Rande auch außerhalb der Saison voll belegt »mit Lehrgängen, Ehefrauen, Filmabenden der N.S.D.A.P.«.

806 In Rande versieht Vikar Pelzer, der nach Brüshavers Verhaftung im November 1938 für kurze Zeit das Pastorenamt in Jerichow übernimmt, die Stelle eines Hilfspredigers.

867 In Rande trifft Heinrich Cresspahl sich mit Fritz, seinem Verbindungsmann zum Britischen Geheimdienst.

891 Im Herbst 1942 heiratet Ilse Grossjohann einen Fischer in Rande, nachdem sie zwölf Jahre lang als Haushälterin bei Rechtsanwalt Kollmorgen gearbeitet hat. Nach dem Krieg vertritt sie die Fischereigenossenschaft Rande (1102) und wird im Mai 1945 Bürgermeisterin von Rande (1175).

909-910 In Rande bewohnt Cresspahls Verbindungsmann Fritz eine Villa am Deich, in der seit dem Herbst 1942 Leslie Danzmann als seine Hausdame lebt. Er selbst »kam nur an wenigen Wochenenden an die mecklenburgische Ostsee gereist. Bei solchen Gelegenheiten war Cresspahl Gast in der Villa«.

942-944 Im März 1968 berichtet Leslie Danzmann Gesine Cresspahl von der Wirkung ihres Briefes an die Gemeindeverwaltung Rande (vgl. 8 und 382-385).

1102 Im Sommer 1945 schließt Bürgermeister Cresspahl einen Vertrag mit der Fischereigenossenschaft Rande, vertreten durch Ilse Grossjohann, »über tägliche Lieferung von mindestens zwei Kästen Fisch« nach Jerichow.

1175 Im August 1945 beerdigt Julius Kliefoth mit Ilse Grossjohanns Hilfe seine Frau auf dem Friedhof von Rande.

1280 Im September 1946 begleitet Gesine Hanna Ohlerich nach Rande, wo Ilse Grossjohann sie mit ihrem Kutter zu einem Treffen auf See mit ihren Verwandten bringt, mit denen sie in den Westen flieht.

Vgl. auch 48. 70. 93. 164. 246. 262. 359. 367. 392. 471. 474. 495. 780. 807. 834. 981. 1114. 1240. 1242. 1662.

Die Lage des fiktiven Seebads entspricht etwa der von Boltenhagen, vgl. Jahrestage-Kommentar zu 8,20.