Djedet (Mendes)
Stadt und Gau im Nildelta, im »Land Uto's, der Schlange, und des siebenarmig gespaltenen Stromes« (V, 1304). Hier liegt die Inselfestung Zawi-Rê, in die Joseph nach Potiphars Urteilsspruch verbannt wird (V, 1274).
Für Joseph ist der »greuliche Bocksgau« (V, 1293) Inbegriff der religiösen und kulturellen Rückständigkeit, denn in Djedet wird ein Schafbock namens Bindidi als ›lebende Wiederholung‹ des Reichsgottes Amun verehrt und mit einem unterweltlichen Ritus, dem ›Bespringungsfest‹, gefeiert (IV, 687 f.). Nach Djedet »ging jedes Jahr von nah und fern ein ganz ähnlicher Volksausflug, noch fröhlicher sogar als der nach Per-Bastet, weil Bindidi, der Bock, derb und geil wie er war, dem Volkesgemüte noch näher stand als die Kätzin und sich in seinem Feste öffentlich mit einer Jungfrau des Landes vermischte« (V, 966). Für Joseph ist dieser Brauch »ein Greuel vor Gott und ein Unflat« (IV, 688).
Vgl. Karte von Ägypten. – Djedet war die Hauptstadt des 16. unterägyptischen Gaus (Fischgau). – Die sodomitische Geschichte von Bindidi hat TM von Mereschkowskij (45); auch bei Wiedemann (102) ist davon die Rede. Sie beruht, wie Assmann II (92-97) betont, auf Fehldeutungen seines Gewährsmannes Herodot (94).