Dumpalme

Dumpalmen sieht Joseph gleich nach seinem »Eintritt in Scheol« in den Dörfern im Land Gosen. Unter ihren fächerartigen Blättern »spiegelten Dörfer sich mit den Lehmkegeln ihrer Vorratshäuser in grünlichen Ententeichen – nicht anders zu sehen als Dörfer der Heimat und gerade kein Augenlohn für eine Reise von mehr als sieben mal siebzehn Tagen« (IV, 720 f.).

In Peteprês Garten wachsen neben Dornakazien, Dattelpalmen, Sykomoren, Feigen-, Granat- und Perseabäumen auch zahlreiche Dumpalmen (IV, 852).

Nach TMs Gewährsmann Erman/Ranke war die »Dumpalme mit ihren großen Nüssen« (18) im alten Ägypten ein sehr beliebter Gartenbaum (209) und hat auch als Holzlieferantin eine Rolle gespielt, allerdings wie die Dattelpalme »nur lange, meist krumme Balken« hergegeben (540). Wiedemann verortet »die sich verästelnde Dûmpalme (Crucifera aegyptiaca)« vorwiegend in Oberägypten und gibt an, dass ihre Früchte, »deren harte Schale einen kuchenartigen Geschmack besitzt«, sehr häufig als Grabbeigabe gefunden wurden. Der Baum selbst habe in Dendera als heilig gegolten (275).

Der von Wiedemann verwendete botanische Name ›Crucifera aegyptiaca‹ ist nicht (mehr) üblich. Die Dumpalme (auch Doum- oder Doompalme) firmiert heute unter dem Namen ›Hyphaene thebaica‹. Meyers Konversationslexikon (4. Auflage 1885-1892) beschreibt sie folgendermaßen: »Gattung aus der Familie der Palmen, Bäume mit geringeltem, fast immer dichotom verzweigtem Stamm, endständigen, fächerförmigen Blättern, diözistischen Blüten und in großen Büscheln stehenden Früchten mit faseriger Umhüllung und holzigem Steinkern. Die Gattung ist über ganz Afrika mit Ausnahme des Kaplandes und über manche Teile Arabiens verbreitet.« (Band 8, S. 852).

Abb.: Hyphaene thebaica (Doompalme) aus Meyers Konversationslexikon (4. Auflage 1885-1892), Bd. 12, n. S. 637 (Tafel ›Palmen II‹). – Fotografien finden sich in dem elektronischen Führer West African plants – A Photo Guide des Forschungsinstituts Senckenberg (Frankfurt am Main) und bei Wikimedia Commons.

Letzte Änderung: 13.09.2010  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück