Silpa
Kurz vor Jaakobs Hochzeit rühmt Laban sich seiner Großzügigkeit: Er habe zwei Mägde gekauft, »Silpa und Bilha, ansehnliche Dirnen«, die er seinen Töchtern am Tage der Hochzeit schenken werde: Silpa für Lea und Bilha für Rahel (IV, 294). Dass der Geizkragen sie vertragsgemäß auf zwei Drittel der als weitere Mitgift vorgesehenen Mine Silbers anrechnet (IV, 266), obwohl er durch Jaakobs Wirken inzwischen reich geworden ist, entlockt dem künftigen Schwiegersohn nur ein trockenes »Sei geherzt deswegen« (ebd.).
Nach Judas Geburt wird Lea »zu ihrem Verdruß« für einige Jahre nicht mehr schwanger, deshalb schlägt sie Jaakob vor, dass er, wie mit Rahels Magd Bilha, auch mit ihrer Magd Silpa Kinder zeuge (IV, 326), ein Vorschlag, den sie »wahrscheinlich nur der Form wegen« macht und »um ihren eigentlichen Wunsch, Jaakob möchte sie öfter besuchen, darein zu kleiden« (IV, 327).
Doch Jaakob willigt ein, und die »hochbusige Silpa«, die es freilich schon wegen einer gewissen Ähnlichkeit mit ihrer Herrin »nie zu wirklicher Gunst bei Jaakob brachte« (IV, 327), bereichert Jaakobs Nachkommenschaft um zwei Söhne: den ›geraden Gad‹ und den ›genäschigen Ascher‹.